Endoskopische Sleeve-Gastroplastik als Revisionsverfahren: Minimal invasive Behandlung bei nachlassender Restriktion nach chirurgischer Magenverkleinerung
Was ist die Endoskopische Sleeve-Gastroplastik (rESG) als Revisionsverfahren?
Die Endoskopische Sleeve-Gastroplastik (rESG) ist ein minimalinvasives Verfahren zur Magenverkleinerung, das ohne Schnitt durch den Bauch auskommt. Beim Revisionsverfahren kommt ESG zum Einsatz, wenn bereits eine frühere bariatrische Operation (z. B. eine Sleeve‑Gastrektomie oder ein Roux‑Y‑Magenbypass) stattgefunden hat, aber z. B. eine erneute Gewichtszunahme, ein Gewichtsrezidiv oder eine Erweiterung der Magenstruktur aufgetreten ist. In solchen Fällen kann die rESG dazu dienen, das Magenvolumen endoskopisch erneut zu verengen und so die Wirkung der ursprünglichen Therapie zu reaktivieren.
Die Methode wird im Rahmen der sogenannten Endobariatrie eingesetzt – also der endoskopischen Therapie von Übergewicht und Adipositas – und ist eine sanftere Alternative zu einem weiteren chirurgischen Eingriff.
Anatomie: Ein ausgedehnter Magen nach Sleeve Gastrektomie wird mit Nähten wieder in Schlauchform gebracht: Volumenreduktion durch Endoskopische Sleeve-Gastroplastik als Revisionsverfahren (rESG).
Indikation – Wann ist eine Revisions-rESG sinnvoll?
Eine endoskopische Revision wird dann empfohlen, wenn es nach einer Magenverkleinerung oder einem Magenbypass zu einer erneuten Gewichtszunahme kommt oder wenn sich der Magen aufgrund von Dehnung wieder vergrößert hat. Häufig liegt die Ursache in einer erweiterten Magenhülse oder einer geweiteten Verbindung zwischen Magen und Dünndarm. Auch Patient:innen, bei denen eine chirurgische Zweitoperation zu riskant wäre oder die eine weniger invasive Alternative suchen, profitieren von der endoskopischen Technik. Wichtig ist, dass die Betroffenen bereit sind, ihren Lebensstil und ihre Ernährung langfristig anzupassen, um den Effekt zu stabilisieren.
Durchführung – Schonend, präzise und ohne Schnitt
Die endoskopische Sleeve-Gastroplastik wird unter Vollnarkose durchgeführt und von einem erfahrenen Anästhesieteam begleitet, das während des gesamten Eingriffs für Sicherheit sorgt. Über den Mund wird ein flexibles Endoskop in den Magen eingeführt, an dessen Spitze ein spezielles Nahtsystem befestigt ist. Unter Sicht werden mehrere Nähte entlang der Magenwand gesetzt, um den Magen zu raffen und zu verkleinern. Dadurch entsteht eine neue, schlauchförmige Struktur, die das Magenvolumen deutlich reduziert und das Sättigungsgefühl früher eintreten lässt.
Da keine Schnitte durch die Bauchdecke nötig sind, hinterlässt das Verfahren keine Narben. Der Eingriff dauert meist weniger als eine Stunde und kann in vielen Fällen ambulant durchgeführt werden. Patient:innen bleiben anschließend zur Beobachtung und können oft noch am selben oder nächsten Tag nach Hause gehen. Die rESG wird in spezialisierten Zentren wissenschaftlich begleitet, um höchste Sicherheitsstandards und eine kontinuierliche Qualitätskontrolle zu gewährleisten.
Outcome – Effektive Gewichtsreduktion und Verbesserung der Gesundheit
Mehrere klinische Studien belegen die Wirksamkeit der endoskopischen Sleeve-Gastroplastik. Patient:innen erreichen im Durchschnitt eine Gewichtsreduktion von etwa 15 bis 20 Prozent des Ausgangsgewichts innerhalb des ersten Jahres nach dem Eingriff. Auch bei Revisionsverfahren sind die Resultate sehr positiv: Die Magenform wird wieder verengt, das frühere Sättigungsgefühl kehrt zurück, und die Gewichtszunahme lässt sich stoppen oder umkehren.
Neben dem Gewichtsverlust zeigen sich häufig deutliche Verbesserungen bei Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes oder Schlafapnoe. Der langfristige Erfolg hängt jedoch wesentlich von der aktiven Mitarbeit der Patient:innen ab – insbesondere von einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und der Teilnahme an Nachsorgeprogrammen.
Vorteile und mögliche Nachteile
Ein großer Vorteil der rESG liegt in ihrer minimalinvasiven Durchführung. Es sind keine Bauchschnitte notwendig, das Risiko von Komplikationen ist deutlich geringer als bei einer chirurgischen Revision, und die Erholungszeit ist kurz. Der Magen bleibt vollständig erhalten, es werden keine Teile entfernt, und die Methode gilt als potenziell reversibel.
Ein weiterer Pluspunkt ist die ambulante Durchführbarkeit – viele Patient:innen können noch am selben Tag nach Hause gehen. Zudem berichten Studien von einer sehr niedrigen Komplikationsrate und einer hohen Patientenzufriedenheit.
Wie bei jedem Eingriff gibt es auch hier mögliche Einschränkungen. Nicht alle Patient:innen sind anatomisch oder gesundheitlich für die rESG geeignet. Der erzielte Gewichtsverlust ist meist etwas geringer als bei einer erneuten chirurgischen Operation, und langfristige Ergebnisse über viele Jahre liegen noch in begrenztem Umfang vor. Entscheidend bleibt die konsequente Anpassung von Lebensstil und Ernährung – ohne sie kann der Effekt mit der Zeit nachlassen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Tut der Eingriff weh?
Nein. Der Eingriff erfolgt unter Narkose, sodass keine Schmerzen empfunden werden. Nach der rESG kann es für ein bis zwei Tage zu leichtem Druckgefühl, Übelkeit oder Völlegefühl kommen, was meist rasch abklingt.
Wie lange bin ich arbeitsunfähig?
In der Regel genügen wenige Tage Schonung. Viele Patient:innen nehmen ihre Arbeit innerhalb einer Woche wieder auf.
Wie viel Gewicht kann ich verlieren?
Das Ergebnis variiert individuell. Durchschnittlich werden 10 – 20 % des Körpergewichts innerhalb des ersten Jahres reduziert, wenn gleichzeitig Ernährungs- und Lebensstilmaßnahmen eingehalten werden.
Wie sicher ist die ESG-Revision?
Das Verfahren gilt als sehr sicher. Da keine Schnitte notwendig sind, treten Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen deutlich seltener auf als bei operativen Eingriffen. Die rESG wird zudem unter ständiger wissenschaftlicher Kontrolle durchgeführt.
Bezahlt die Krankenkasse den Eingriff?
Die Kostenübernahme hängt vom individuellen Fall ab. Eine vorherige Beratung bei Vivomed oder einem spezialisierten Zentrum ist daher empfehlenswert.
Fazit
Die endoskopische Sleeve-Gastroplastik (rESG) als Revisionsverfahren ist eine schonende, sichere und wissenschaftlich begleitete Methode, um den Effekt einer früheren Magenverkleinerung wiederherzustellen. Sie verbindet eine effektive Gewichtsreduktion mit minimalem Eingriffsrisiko, kurzer Erholungszeit und hoher Patientenzufriedenheit. Für Menschen, die nach einer bariatrischen Operation erneut an Gewicht zugenommen haben oder eine erneute Operation vermeiden möchten, bietet die rESG eine überzeugende, moderne Alternative.