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Probiotika

Zwei kürzlich in Cell veröffentlichte Studien, „Personalized Gut Mucosal Colonization Resistance to Empiric Probiotics Is Associated with Unique Host and Microbiome Features“ und „Post-Antibiotic Gut Mucosal Microbiome Reconstitution Is Impaired by Probiotics and Improved by Autologous FMT“, haben erhebliche Medienaufmerksamkeit erregt und werfen Fragen und Bedenken bei Ärzten und Patienten auf, die Probiotika verwenden.

Dabei gilt:

  • Probiotika gelten allgemein als sicher für gesunde Personen, aber die langfristigen Konsequenzen sind unbekannt. Für Personen mit chronischen Krankheiten, Immunschwäche oder anderen Risikofaktoren (wie ältere Menschen) sollten Patienten die Beratung von Ärzten in Anspruch nehmen, um festzustellen, ob Probiotika angemessen sein könnten. Im Allgemeinen sollten Probiotika nicht unüberlegt verwendet werden; potenzielle Risiken und Nutzen sollten wie bei allen medizinischen Interventionen abgewogen werden.
  • Diese Forschung kommt nicht zu dem Schluss, dass Probiotika für alle unsicher oder nutzlos sind. Die Ergebnisse legen jedoch nahe, dass Individuen möglicherweise sehr unterschiedlich auf dasselbe Probiotikum reagieren, abhängig von ihrer Ernährung, Genetik, Mikrobiom und anderen Gesundheitsaspekten. Experten versuchen, besser zu verstehen, welche Bakterien für wen und unter welchen Bedingungen am besten geeignet sind, während wir von einer Ära der empirischen Medizin zu einer Ära der präzisen Medizin übergehen.
  • Probiotika, die derzeit auf dem Markt sind, sind Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel. Bislang wurden keine Probiotika-Produkte zur Behandlung, Linderung, Heilung oder Vorbeugung spezifischer Krankheiten genehmigt.